Welt-Ersteinspielung eines Barockspektakels:Steffanis Niobe mit Philippe JarousskyDie Welt der
Barockmusik ist eine Welt der Entdeckungen und einer der mutigsten und erfolgreichsten
Entdecker ist der Countertenor-Star Philippe Jaroussky der jetzt in der Welt-Ersteinspielung
einer lange vergessenen Oper zu hören ist: Niobe Regina di Tebe des italienischen
Frühbarock-Meisters Agostino Steffani einem der Operngrößen der Zeit vor Händel und Vivaldi -
komponiert als verschwenderisches Spektakel für den Münchner Karneval des Jahres 1688. Mehr als
300 Jahre lang schlummerte Niobe Regina di Tebe in den Archiven. 2008 grub sie der
Barockspezialist Thomas Hengelbrock aus und Opernpublikum wie Fachwelt waren begeistert von
Steffanis mythologischer Oper um die tragische Geschichte der Königin von The-ben die ihren
Hochmut mit dem Tod ihrer 14 Kinder bezahlt. Nach Hengelbrocks Wiederbelebung in Schwetzingen
erlebte das Werk 2011 eine Neuproduktion beim Boston Early Music Festival bevor man für diese
Aufnahme 2013 mit gleicher Starbesetzung ins Studio ging: Neben Philippe Jaroussky sind mit
Karina Gauvin Amanda Forsythe und José Lemos weitere Größen der Barockszene dabei. Paul ODette
und Stephen Stubbs leiten mit dem Festival-Orchester eines der re-nommiertesten
Alte-Musik-Ensembles der USA. Philippe Jaroussky verkörpert Niobes Gatten Anfione den das
Geschehen in den Selbstmord treibt in einer extrem dramatischen und hochemotionalen Partie.
Nach Cecilia Bartolis Steffani-Alben dürfte diese Veröffentlichung Anlass für die weitere
Wiederentdeckung Steffanis und seines schillernden Lebenslaufes sein: Gegen Ende seines Lebens
war er als Geistlicher und Diplomat in geheimer Mission unterwegs.