Paul Dessau (1894-1979) ist Geigenwunderkind wird Assistent von Otto Klemperer und schließlich
versierter Dirigent. Er schreibt Operetten- und Filmmusik - sowohl zu Bergfilmen mit Leni
Riefenstahl von Regisseur Arnold Fanck als auch zu Trickfilmen Walt Disneys. Als überzeugter
Kommunist geht Paul Dessau 1948 in die DDR. Er arbeitet mit Bertolt Brecht sowie seiner vierten
Frau der Regie-Ikone Ruth Berghaus und prägt maßgeblich die sozialistische Musikszene und
Bühnenkunst. Er wird zum nach außen gefeierten nach innen angefeindeten DDR-Staatskomponisten.
Paul Dessau: Let?s hope for the best von Anne-Kathrin Peitz skizziert ein Künstlerleben
zwischen Anpassung und Abstoßung politischem Idealismus und musikalischer Individualität in
dem sich wie unter einem Brennglas die wechselhafte deutsch-deutsche Geschichte des 20.
Jahrhunderts markant verdichtet. Das Filmportrait spürt dabei bewusst den Widersprüchen in
Dessaus Charakter Leben und Wirken nach und bettet den Menschen und seine Musik in den
historischen Kontext ein. Die filmische Annährung an den Protagonisten und seinen Klangkosmos
wird dabei ganz wörtlich aber auch im übertragenen Sinne zu einem Puzzle dessen einzelne - oft
auch disparate Teile - sich langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Ergänzend suchen
Interviewpartner - von Politiker Gregor Gysi bis zum ehemaligen Konzerthaus-Intendanten Frank
Schneider oder dem amerikanischen Jazz-Komponisten Jack Cooper nicht nur mit Worten sondern
tatsächlich puzzelnd das Portrait Paul Dessaus entstehen zu lassen.