Der Sprache der Musik den Geschichten die sie erzählt – und das ganz ohne Worte – widmet sich
Felix Klieser auf seinem neuen Album Beyond Words. Seinen Fokus richtet er auf die
Vorstellungen die beim Hören vor dem inneren Auge auftauchen auf die Emotionen die die Musik
ausgelöst. Für Beyond Words hat der Hornist verschiedene Arien von Bach Vivaldi Händel und
Gluck ausgewählt und die jeweils ganz unterschiedlichen in sich geschlossenen musikalischen
Welten auf individuelle Weise erzählt. Das Repertoire ist wahrscheinlich für viele Zuhörende
mit Erinnerungen verbunden sind doch für Viele Händels Hallelujah und Ombra mai fù oder Bachs
Bereite dich Zion und Wohl mir dass ich Jesum habe wohlbekannte Werke. Hier jedoch hört man
sie einmal ganz anders: In der Auswahl der barocken Arien und Choräle der großen Meister Johann
Sebastian Bach Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel nimmt das Horn die Rolle der
menschlichen Stimme ein zeichnet die melodischen Bögen nach und imitiert den Klang der Stimme.
Begleitet wird er vom 2010 gegründeten Ensemble CHAARTS Chamber Artists aus Zürich die im
Zusammenklang mit Kliesers weichem Timbre den barocken Werken auf modernen Instrumenten neues
Leben einhauchen Wichtig ist für dieses Album jedoch nicht die Virtuosität sondern der
klangliche Ausdruck sagt Felix Klieser: „Es muss gut umzusetzen sein. Die Gesanglichkeit und
Ausdrucksmöglichkeit des Klangs sollen im Zentrum und im Fokus stehen.“ Den Hörenden wird eine
Geschichte erzählt die frei für jede Interpretation ist und zulässt in eine rein musikalische
Welt einzutauchen. „Sie sollen nicht wissen müssen was inhaltlich passiert sondern sich von
der Musik leiten lassen.“ Inhaltlich könnten die Geschichten die die Arien erzählen
unterschiedlicher nicht sein. Sie handeln von Lob und Preis von grausamem Schicksal und
verlorener Freiheit. Probleme die bereits zu den Entstehungszeiten der Werke existierten und
heute immer noch aktuell sind. „Wenn wir Musik spielen die sehr alt ist kommunizieren wir mit
Ausdrucksmitteln die die Menschen hatten bevor es Smartphones gab Flugzeuge Autos – und
trotzdem ging es in der Musik um dieselben Dinge. Das scheint etwas zu sein was uns auch heute
bewegt und das finde ich faszinierend.“ Das Universelle Verbindende und über Jahrhunderte
hinweg Aktuelle das der Musik zugeschrieben werden kann liegt nicht in der Sprache der Worte.
Es liegt in der Sprache ihres Klangs und den davon hervorgerufenen Assoziationen Gefühlen und
Geschichten die erzählt werden. „Man braucht keine jahrelange Ausbildung um mit Musik etwas
anfangen zu können. Nicht das was man rüberbringen will als Interpret ist wichtig sondern
dass etwas ankommt“ sagt Klieser der diese besondere Sprache wie kein anderer beherrscht. Mit
Beyond Words erschafft er einen Raum über die Sprache hinaus – er spricht mit der Musik und der
Melodie allein.