Stiller Ausdruck gereifter Merlot-Kunst Die 1981er Trauben – hundert Prozent Merlot von alten
Rebstöcken auf dem berühmten eisenhaltigen Blauen Ton des Pomerol-Plateaus – wurden in kleinen
Lesedurchgängen handgelesen streng sortiert und parzellenweise vergoren. Wie bei Pétrus üblich
reifte der Wein rund 20 Monate in neuen französischen Barriques wurde weder geschönt noch
filtriert und gelangte erst nach einer ausgedehnten Fass- und Flaschenruhe in den Handel. Diese
behutsame Vinifikation erklärt warum selbst ein moderates Jahr wie 1981 heute noch Klarheit
Struktur und eine bemerkenswert frische Säure bewahrt.Im Glas zeigt sich ein transparentes
Granatrot mit orangefarbenem Schimmer. Das Bukett ist leise aber vielschichtig: getrocknete
Kirsche Pflaumenleder und ein Hauch Kirschlikör treffen auf Unterholz Waldboden und feines
Zedernholz am Rand blitzen Noten von Trüffel Schwarztee und mildem Tabak auf. Am Gaumen wirkt
der Wein seidig die Tannine sind vollkommen verschmolzen die Frucht schlank doch präzise
begleitet von Kräutern und einer mineralischen Linie die an kalten Stein erinnert. Die Säure
verleiht dem mittleren Körper Spannung sodass der Gesamteindruck eher elegant als kraftvoll
ist der Nachhall bleibt lang und würzig mit Anklängen von Kakao und getrockneten Pilzen.Der
1981er befindet sich jetzt an einem reizvollen Höhepunkt: genügend Reife um die primäre Frucht
in komplexe sekundäre Aromen zu überführen aber noch intakt in Struktur und Frische.
Behutsames Dekantieren (maximal eine halbe Stunde) befreit ihn von Depots und lässt die
feineren Nuancen aufblühen. Servieren Sie ihn leicht gekühlt bei 16 °C zu Kalbsbries Perlhuhn
mit Pilzen oder einem cremigen Steinpilz-Risotto auch allein in ruhiger Umgebung entfaltet
dieses diskrete Pétrus-Kapitel seine ganze stille Faszination.