Obwohl Telemann nie in Darmstadt gewirkt hat besitzt die Universitäts-und Landesbibliothek der
Technischen Universität Darmstadt bei weitem die größte Sammlung seiner Werke. Es handelt sich
dabei um sorgfältige Abschriften von Hand des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner
bzw. seines Vize Samuel Endler. Graupner war mit mehreren Kollegen (neben Telemann z.B. auch
Johann Friedrich Fasch) im regen Austausch von Musikalien und bereicherte so die
Notenbibliothek des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Die Hofkapelle verfügte über
exzellente Musiker und ein außerordentlich reichhaltiges Instrumentarium. Davon zeugen die
virtuosen Hornpartien in der prachtvollen Ouvertüre TWV 55:F3 ebenso wie die beiden reizvollen
Flötenkonzerte TWV 51:D1 und D2 oder das außergewöhnliche Violinkonzert a-Moll TWV 51:a1.
Alexis Kossenko und sein Ensemble Les Ambassadeurs stellen hier einige Werke aus dem
Darmstädter Repertoire vor und erweisen sich als würdige Nachfolger ihrer Darmstädter Kollegen
aus dem 18. Jahrhundert. Es handelt sich dabei um eine nicht ganz zufällige Auswahl welche auf
beeindruckende Weise Telemanns erfindungsreiches Genie offenbart eingekleidet in einen bald
französischen bald italiänischen Rock wie es der Komponist 1740 in seiner Autobiographie
ausdrückt.