Am 24. Januar 1905 wurde auf dem 23 7 km langen Schienenstrang ins Ammertal der elektrische
Betrieb aufgenommen. Es war die erste Fahrt eines elektrischen Zuges unter einer einfachen
Wechselstrom-Oberleitung. Damit war es die erste Strecke die mit einem neuen System
ausgerüstet wurde dem bis heute in Mittel- und Nordeuropa gebräuchlichen „Bahnstrom“.Die
Strecke wurde anfangs mit elektrischen Triebwagen und später mit kleinen bis zu 50
Stundenkilometer schnellen Elektrolokomotiven befahren. Die Energie in Form von
Einphasen-Wechselstrom kam aus dem Wasserkraftwerk Kammerl an der Ammer. Ab 1930 verstärkte
die bullige LAG 5 – spätere 169 005 –die E-Lok-Flotte auf der Oberammergauer Bahn. Trotz ihrer
Länge von nur 8 7 m bewährte sich das kleine Kraftpaket vorzüglich.Über Jahrzehnte übte die
Bahn mit ihrer Gemütlichkeit und idyllischen Umgebung einer bayerischen Lokalbahn einen
besonderen Reiz auf alle Eisenbahnfreunde aus. Die Zeit der „Neinasechzga“ im Nahverkehr auf
der Oberammergauer Bahn ging im Mai 1981 zu Ende. Mit dem Abzug der alten Loks hielt der
Regelbetrieb Einzug und der Charme einer unvergleichlichen Ära war unwiederbringlich
verschwunden.