Dem Attentäter auf der Busspur: Eine Fahrt durch Träume und Trümmerzonen. Der 148er-Bus der
Pariser Verkehrsgesellschaft RATP durchquert die Vorstädte Bobigny Drancy und Le Blanc-Mesnil
oft fahrplanmäßig und meist überladen. Knapp acht Kilometer durch die Banlieue jene Bannmeile
in die sich alles geflüchtet hat an Hautfarben Sprachen und Steuerklassen was sich die
Hauptstadt nicht leisten kann. Samy Amimour kam von hier. Er gehörte dazu - und dann nicht
mehr. Jedenfalls ging er hin am 13. November 2015 und half dabei 89 Besucher eines
Rockkonzerts hinzurichten und Menschen aus nächster Nähe zu erschießen die so jung waren wie
er. Aber zuvor in einem anderen Leben hat dieser Samy Amimour diesen Bus gefahren die Linie
148 als Angestellter der RATP. Alexander Smoltczyk mehrfach ausgezeichneter Reporter des
Nachrichtenmagazins Der Spiegel hat mit Endstation Bataclan einen formal wie inhaltlich
außergewöhnlichen Dokumentarfilm gedreht. In diesem fährt der Terrorist Samy Amimour nur als
blinder Passagier mit als Schatten der oft auf die Gespräche der Fahrgäste fällt. Denn um sie
geht es die Menschen entlang der Linie 148. Der Erzähler - gesprochen von Ulrich Matthes -
steigt frühmorgens in den 148er ein und lässt sich von Station zu Station bringen. Jeder Halt
ist ein Fenster in eine Welt die selbst vielen Bewohnern des stolzen Paris eine fremde ist.