Seit Jahrzehnten touren die afroamerikanischen Sängerinnen und Sänger des New York Harlem
Theatre mit George Gershwins Oper Porgy & Bess um die Welt. Abend für Abend begeistern sie ihr
Publikum mit ihrer Stimme Leidenschaft und Hingabe. Sie alle verbindet ein Traum: sie kämpfen
um die Anerkennung in einer noch immer von Weißen geprägten Opernwelt. Die Zugehörigkeit zum
Ensemble von Porgy & Bess ist für viele die Erfüllung eines Lebenstraums und birgt zugleich
die Gefahr eines goldenen Käfigs. Die Oper die nach einer Verfügung des Komponisten nur von
schwarzen Sängern aufgeführt werden darf wird mehr und mehr zum festen Bestandteil ihres
Lebens der Absprung an andere Bühnen ist nicht leicht. In sensiblen Beobachtungen des
Tourneealltags in den Gesprächen mit den Protagonisten und nicht zuletzt in den mitreißend
gefilmten Aufführungen von Porgy & Bess zeichnet die Filmemacherin Susanna Boehm das bewegende
und schillernde Porträt des Ensembles voller charismatischer lebensmutiger Persönlichkeiten.
Ihre afroamerikanische Herkunft ist Ursprung und Kristallisationspunkt eines ganz besonderen
Zusammenhalts und Selbstbewusstseins und nicht zuletzt eines eigenen äußerst widerständigen
Humors. Der Traum die Welt der Oper auch jenseits von Porgy & Bess zu erobern ist dabei
höchst lebendig.