Nichts und niemand sonst hat in den letzten Jahren mehr Eindruck auf die Musikkultur in diesem
Land hinterlassen als KitschKrieg. Der reduzierte Sound. Die Bilder in Schwarz und Weiß. Das
DIY-Ding. Diese ganze Idee selten ein Gesicht dafu?r umso mehr von sich selbst zu zeigen.
KitschKrieg? ist in vielerlei Hinsicht was KitschKrieg immer schon gemacht haben. Es gibt ein
paar neue Akzente eine lose Rave-Energie zum Beispiel die sich durch viele der Song zieht und
ein paar Gastmusiker die man in ihrem Kosmos eher nicht erwartet ha?tte: Nena Bilderbuch
Modeselektor Jan Delay auf Autotune oder der verdammte World Bossho?chstperso?nlich. Es hat in
Deutschrap-Deutschland schon viele Produzentenalben gegeben. Ein paar waren ganz gut viele
eher schlecht die allermeisten einfach komplett egal: ein paar Beats und ein paar Freunde die
halt gerade Zeit und ein paar Reime u?brig hatten. Auf KitschKrieg? dagegen ist jeder Song im
wahrsten Sinne des Wortes essentiell: der Wesenskern eines Moments eines Genres einer Idee.
Der perfekte Popsong u?ber das Ungeheuer unter deinem Bett vor dem du nur so lange Angst hast
bis du es umarmst. Das Feature das Drake nicht bekommen hat. All das klingt leicht und heavy
und so selbstversta?ndlich wie wenig sonst in diesem Land das immer schon gerne kopiert und in
all der Formtreue das eigentliche Thema verfehlt hat. KitschKrieg? ist Musiku?ber die Welt und
ein bisschen auch u?ber KitschKrieg selbst: in vielen vielen Runden verdichtet
auseinandergenommen und so rekonstruiert dass es neuen Sinn stiftet.