Mit LAURA GIBSON begrüsst City Slang eine weitere Künstlerin aus Portland in seiner Familie. Wo
das letzte Album Beasts Of Seasons noch mit dem gut siebeneinhalb Minuten dauernden
Klangforschungskörper namens Shadows On Parade aufmachte tritt uns auf La Grande eine für Frau
Gibson's Verhältnisse geradezu schmissige Stimmungskanone in Form des Titelsongs als Türöffner
entgegen. Ganz neue beschwingt perkussive Töne werden da angeschlagen und ein Gitarren Twang
den es so bei Laura Gibson im Repertoire bisher noch gar nicht zu hören gab. Und über allem
schwebt diese wunderbar brüchige verletzliche und tolle Stimme. Trotz der vielen musikalischen
Gäste blieb Laura bei allen Prozessen und bei jeder Note federführend. Das Resultat umarmt
erstmals den Pop wenn auch mit gemischten Gefühlen. Es ist reifer als alle ihre vorhergehenden
Platten verliert jedoch nie den Bezug zu den Anfängen der jungen Songwriterin die sich wohler
dabei fühlte in Gefängnissen Kindergärten oder AIDS-Pflegeheimen zu spielen als in Portlands
standardisierten Indie-Rock Schuppen.