Nach acht langen Jahren und dem in 2012 erfolgreich eingespielten Album Süden mit Werner
Schmidbauer und Martin Kälberer wieder ein eigenes Album aufzunehmen mit ganz neuen Liedern
das war wirklich Zeit für mich sagt der 50-jährige. So unterschiedlich die dreizehn Songs sein
mögen gebündelt werden sie alle unter dem Thema Zugehörigkeit. Als Wahlschweizer der jedoch
immer wieder an seine Ursprünge zurückkehrt ist er stetig auf der Suche nach Zugehörigkeit. In
seiner Muttersprache heißt sie L'appartenenza. Ein atemberaubendes wortgewaltiges erk mit dem
er in tausend Facetten seine Sehnsüchte Erinnerungen und Erfahrungen reflektiert. Unter diesem
Lichte betrachtet scheint es ganz natürlich dass Pollina auf Seelenverwandte zurückgreift um
seine appartenenza zu erlangen: Da ist seine sizilianische Schwester Etta Scollo mit der ihn
eine Jahrzehnte dauernde Freundschaft verbindet: Ein wehmütiges unter die Haut gehendes
Liebesbekenntnis an ihre verlorene und doch immer wieder besuchte Heimat stimmen die beiden an
(Ti Vogghiu Beni). Da ist der charismatische und bärbeißige Giorgio Conte mit dem er das
ergreifende Mare Mare Mare singt eine Hymne auf das Meer als Sehnsuchtsort in einer
durchgedrehten Welt. Und schließlich auch der neue Compagnon Werner Schmidbauer der den
italienischen Zeilen von Risveglio diesem Tribut an eine nie zudurchschauende nie endende
Reise einen bayrischen Hauch zufügt. Und niemand anderes als dessen Kollege Martin Kälberer
fungiert auf dem Album als feinfühliger Pultmeister. Pippo Pollina spielt in diesen dreizehn
neuen Liedern auf einer großen Klaviatur von Gesten. Er beherrscht die Kunst eine
hitverdächtige Nummer mit packendem Bandgefüge zu schreiben tänzelt durch luftige
Folk-Arrangements legt aber auch sein ganzes Herz und seine ganze Reife in unter die Haut
gehende Balladen mit Cello Bandoneón und Piano. Wenige vermögen es ein Lächeln oder einen
Frühlingsregen so metaphernreich zu beschreiben Vergangenes so sinnlich heraufzubeschwören.
Keine Revolution sondern ein langsames Wachsen so beschreibt er selbst seine Arbeit. Eine
Musik die dem der sich in sie versenkt auch selbst Zugehörigkeit schenkt.