Der mehrfach preisgekrönte und kontrovers diskutierte Film porträtiert das Leben junger
Sexarbeiterinnen aus Afrika und Osteuropa die in ausrangierten Wohnmobilen ihre Körper
verkaufen in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Wie gestrandete Raumschiffe wirken die
blinkenden mit Lichterketten verzierten Minibordelle die an einsamen deutschen Landstraßen
und gespenstisch wirkenden Waldstücken stehen wo Frauen aus aller Welt auf vorbeifahrende
Kundschaft warten. Als eine der Prostituierten ermordet wird verbreitet sich Angst in diesem
bizarren Mikrokosmos der ohnehin schon von einer angespannten und trügerischen Ruhe geprägt
ist. Ein ungewöhnlich intimer Film der gleichermaßen schockiert wie fasziniert und zum
Nachdenken anregt. Die Auswertungshistorie von LOVEMOBIL ist so bemerkenswert wie der
Filminhalt selbst. Nach der Kinopremiere auf dem renommierten Filmfestival in Locarno erhielt
das Dokudrama herausragende Rezensionen und sorgte international auf Filmfestivals für Furore.
Der Film gewann zahlreiche Preise. Als jedoch im Frühjahr 2021 bekannt wurde dass einige mit
Schauspielern nachgestellte Szenen nicht als solche gekennzeichnet waren distanzierte sich der
TV-Sender der den Film koproduziert hatte. Die Regisseurin Elke Lehrenkrauss gab den bereits
gewonnenen Deutschen Dokumentarfilmpreis zurück. Auch die Grimme-Preis Nominierung wurde
zurückgezogen. Die öffentlich-rechtlichen Sender beschlossen daraufhin den Film weder in ihrem
Programm noch in den Mediatheken auszuwerten obwohl die inhaltliche und filmische Qualität von
LOVEMOBIL von Kritikern weltweit als herausragend gewürdigt wurde. Nun erhält das Publikum
endlich die Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen von einem der interessantesten und
meist diskutierten Filme der letzten Jahre.