Auf ihrem neuen Album my ghosts inside liefern MAYFAIR einmal mehr viele Emotionen aber vor
allem neue Aspekte ihrer Musik. Und so werden die österreichischen Prog-Rocker – wenngleich
sich die Musiker nur äußerst ungern in irgendeine Genre-Schublade stecken lassen – mit dem
Nachfolger von Schlage mein Herz schlage... nicht nur ihre Fans begeistern sondern jeden
einzelnen Hörer überraschen. Für all jene die die Band seit Längerem begleiten ist das
freilich nichts Ungewöhnliches befindet sich doch deren Musik seit jeher im Fluss und kein
Album erinnert an das andere. Bei my ghosts inside geht es um positive wie negative Kräfte die
mehr oder weniger verborgen in jedem von uns schlummern die in gewissen Momenten ausbrechen
und uns aus der Komfortzone stoßen. Genau diese Ausbrüche hat die Band versucht sowohl
musikalisch als auch lyrisch umzusetzen und bereits bei den Proberaumaufnahmen hatten die Songs
enormen Tiefgang. Im Studio zeigte sich dass die Band ihren eigenen durchaus hochgesteckten
Zielen gerecht werden konnte. Für die Aufnahme des Albums arbeitete MAYFAIR mit Thomas Cook
Koch und Sirius D. Raze zusammen. Mit dem Tontechniker -Duo verbindet MAYFAIR eine langjährige
musikalische Erfahrung gemeinsames Verständnis für Musik und nicht zuletzt eine tiefe
Freundschaft. Die Band hatte klare Vorstellungen wie das Album klingen sollte weshalb man
sich für die technische Umsetzung gemeinsam mit Cook und Raze schon vor den eigentlichen
Aufnahmen ausreichend Zeit zur Vorbereitung nahm. Den letzten Schliff bekam das Album von
Mastering-Mind Little Konzett verpasst. Facettenreiches Konzeptalbum Während René seine Gitarre
nahezu uneingeschränkt ekstatisch schwingen und vibrieren lässt singt Mario einmal lieblich
ein anderes Mal schreit er seine Gefühle geradezu hinaus. Die Rhythmusgruppe rollt mit einem
satten mitunter auch samtweich gespielten Bass von Johannes und Jolly bearbeitet seine Felle
und Becken von kräftig bis bitterzart. So beschert loss gleich zu Beginn Gänsehaut wohingegen
my ghosts Inside den Hörer mit voller Härte auf den Boden der Tatsachen zurückholt. desert
wartet mit vereinzelten Growl -Gesängen auf während blinded by your light wiederum von einer
himmlischen Gitarrenmelodie getragen wird. Wie von MAYFAIR bereits bekannt werden in die
englischen Texte immer wieder deutsche Sätze oder Strophen eingeflochten sehr schön zu hören
in dem von einem Höllengroove getriebenen when angels and demons meet. Das an vergessene Zeiten
erinnernde our fire starts here geht direkt in ghostrider einem abwechslungsreichen härteren
Song über. Dagegen wird boom mit solcher Leichtigkeit vorgetragen dass sich die Melodie
ungeniert im Gedächtnis verfängt. andermal schraubt sich in den Wahnsinn um in schr ei es raus
den Emotionen dem Titel entsprechend freien Lauf zu lassen. Mit Until We Meet Again schließt
MAYFAIR den Kreis dieses als Konzeptalbum angelegten Werks und lässt den Hörer ruh ig aber doch
ruhelos zurück..