Die Gorillaz sind zurück. Mit Plastic Beach präsentieren sie ihr bislang ambitioniertestes und
wegweisendstes Album. Das Spektrum an Gastmusikern ist so breit gefächert dass es nicht nur
Namen wie Lou Reed Snoop Dogg Mark E Smith De La Soul Mos Def und Bobby Womack umfasst
sondern auch das National Orchestra Of Arabic Music und das Hypnotic Brass Ensemble eine aus
Chicago stammende neunköpfige Formation die Jazz und HipHop spielt. Außerdem vereint das
Album zum ersten Mal Mick Jones und Paul Simonon seit ihrer gemeinsamen Zeit mit The Clash. Die
große Sage um Sänger 2D Bassist Murdoc Niccals Gitarristin Noodle und Drummer Russel Hobbs
bekommt nun eine neue Wendung die sich auch in ihrem neuen Look widerspiegelt: Inzwischen ist
die Band in Plastic Beach beheimatet einem gigantischen Kontrollzentrum à la Tracy Island
(bekannt aus der TV-Serie Thunderbirds) das am Point Nemo inmitten des Südpazifiks auf einem
großen Müllberg schwimmt. Kein anderer Platz der Welt ist weiter entfernt vom Festland. Hier
läuft mehr oder weniger wieder alles nach Murdocs Nase er hält 2D gefangen und wird zeitgleich
von einer Cyborg-Version von Noodle beschützt die er mit der DNA der japanischen Gitarristin
hat herstellen lassen. Zuletzt wurde das Original 2006 gesehen wie ihr im El Mañana-Video
Bomben auf den Kopf fielen. Drummer Russel hingegen hat sich aus dem aktiven Leben
zurückgezogen. Doch das alles scheint Murdoc überhaupt nicht zu kümmern. Bei The Gorillaz denke
ich vor allem nur an mich erklärt er. Wenn man mich aus dieser Gruppe herausnähme hätte man
nur drei Dumpfbacken die in die Kamera starren. Für ihr drittes Album hat die Band eine
Allegorie der Menschheit geschaffen: ein Bild das sich aus Müll Zerstörung Konsumhaltung
Isolation und menschlichem Versagen zusammensetzt. Plastic Beach zeigt Gorillaz auf Fluthöhe.
Eine 16 Tracks umfassende Reise durch Pop Rap Dub Soul und Electronica die diverse
Einflüsse von Ost bis West ebenso integriert wie vielerlei anderes.