Der Erfolg seiner Konzertreise nach England brachte Antonín Dvoák 1890 den Auftrag aus
Birmingham für ein großes Chorwerk ein. Obwohl sich der Komponist für den Text der katholischen
Totenmesse entschied stellt sein monumentales Requiem doch ein Werk für den Konzertsaal dar
das den Rahmen eines normalen Gottesdienstes sprengen würde. Die Totenmesse bewegt sich
zwischen stiller Andacht und geradezu ekstatischen Ausbrüchen. Virtuos setzt Dvoák die Mittel
des Musikdramas ebenso wirkungsvoll ein wie meditative und lyrische Töne der Andacht. Durch den
großen romantischen Orchesterapparat (einschließlich Orgel Tam-Tam und Röhrenglocken) steht
ihm hier zudem ein breites Spektrum von Klangfarben zur Verfügung. Dabei spielen natürlich die
dunklen Farben eine besondere Rolle. Die Uraufführung 1891 in Birmingham war ein immenser
Erfolg für den Komponisten und festigte seinen internationalen Ruf. Erstmals auf seinem eigenen
Label PHI arbeitet Philippe Herreweghe für seine Interpretation mit dem Royal Flemish
Philharmonic zusammen dessen Chefdirigent er 1998 bis 2002 war. Zusammen mit einem
handverlesenen Solistenquartett und dem formidablen Collegium Vocale Gent ist eine exzellente
Aufnahme des Werks entstanden das sich bruchlos in die durchweg hohe Qualität der
PHI-Aufnahmen einreiht.