Um den riesigen Bedarf an dem Baustoff „Sand“ in den Beton- und Plattenwerken von
Karl-Marx-Stadt und Zwickau zu decken mussten große Mengen davon aus den Sandgruben im
Colditzer Land per Bahn transportiert werden. Ein Zeitzeuge aus den 1980er Jahren berichtete:
„Verladen wurden die Züge in der Grube „Sandwerke Biesern“ bei Sermuth Codlitz Landkreis
Leipzig. Die Beladung erfolgte von einer ebenerdigen Rampe aus mit einem tschechischem Radlader
vom Typ „Vadroma“. Dieses Verfahren war sehr zeit- und arbeitsintensiv wurde doch der Sand
zuerst per LKW an das Ladegleis gefahren und abgekippt dann mit Hilfe des Radladers auf die
flachen 4-achsigen Güterwagen der Bauart Res verladen.Nach meiner Erinnerung sind in den 1980er
Jahren mindestens drei Sandzüge pro Wochentag gefahren teilweise mit Dampfloks. So waren die
Dampfloks der BR 50.35 zweimal am Tag in Colditz. Kurz hinter der 50er kam dann noch die V 100
(BR 110) mit dem zweiten Leerzug und wartete in Colditz bis die BR 50 mit dem beladenen Zug
wieder in Colditz war. Laufweg für den Zug nach Glauchau war immer an der Zwickauer Mulde
entlang der andere Zug fuhr mit dem Schlenz ab Rochlitz via Narsdorf nach Karl-Marx-Stadt.
Aufgrund des aufwendigen Verladens des Sandes in Sermuth stellte die Deutsche Reichsbahn in die
Züge Flachwagen des Typ Res und vereinzelt auch „Emils“ also E -Wagen ein.“Die mit einer
Erinnerungstafel geschmückte Lok 50 3670-2 wurde letztmalig vor dem Sandzug Gag 56353 auf der
Muldentalbahn am 12. Juni 1988 eingesetzt. Der Höhepunkt war die Verabschiedung der Lok 50
3670-2 und ihres Personales im Bw Glauchau. Diese Erinnerungstafel liegt dem Modell zur
Selbstmontage als bedrucktes Metallschild bei.