Konrad von Ammenhausen war Benediktinermönch in St. Georgen und Stadtpfarrer in Stein am Rhein.
Er wollte mit seinem Schachzabelbuch in erster Linie die Menschen zu einem zumutbaren
christlich kultivierten Leben anhalten. Schachbrett und Schachspiel waren für ihn Abbild der
Gesellschaft. Sein Werk gibt einen sehr guten Einblick in die Lebenswelt eines Geistlichen und
Stadtpfarrers der die Menschen in seiner Kleinstadt gut studiert hat. Renate Hausners
reichlich kommentierte Übersetzung wird Literaturwissenschaftler und Historiker Schachfreunde
und Laienpublikum gleichermassen begeistern. Das Buch erlaubt die ethischen Vorstellungen für
ein funktionierendes Gesellschaftsleben in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts illustriert
durch zahlreiche antike und biblische Anekdoten kennenzulernen. Zugleich taucht man in die
Welt der damaligen Kleinstadt Stein am Rhein ein lernt einerseits Freuden Sorgen und
Schwächen der in ihr lebenden Menschen aus der Sicht des Mönches kennen und erahnt andererseits
die zum Teil stark gefilterten Interessen und die skrupulöse psychologische Struktur des
Autors. Erstmals werden die aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammenden 145 Illustrationen
der Stuttgarter Kölner Handschrift farbig abgedruckt - insbesondere die Berufsbilder sind eine
kulturgeschichtliche Quelle ersten Ranges.