1971 war die Schweiz weltweit eines der letzten Länder die das Frauenstimmrecht einführten.
Die Publikation gibt einen Überblick über die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um das
Frauenstimmrecht und beleuchtet die Hintergründe welche die Schweiz im europäischen Vergleich
zum «gleichstellungspolitischen Sonderfall» machten. Abschliessend wird der Einstieg der Frauen
in die Schweizer Politik und die Entwicklung ihrer Vertretung auf Bundes- und Kantonsebene
während der letzten fünfzig Jahre analysiert.Die Aufklärung und die Französische Revolution
postulierten die Gleichheit aller Menschen doch in der Praxis wurden die Frauen wie
selbstverständlich von der politischen Partizipation ausgeschlossen. Die Schweiz führte das
Männerstimmrecht vergleichsweise früh ein (1848) in Sachen Frauenstimmrecht kam man jedoch bis
in die 1960er-Jahre nicht vom Fleck. Dies hatte mit der konservativen politischen Kultur zu tun
aber auch mit der unwilligen Elite namentlich dem Bundesrat der Parlamentsaufträge
jahrzehntelang ignorierte. Die Gegner des Frauenstimmrechts nutzten zudem die Mechanismen der
direkten Demokratie gekonnt für ihre Zwecke.Nach der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 ging
es im Nationalrat und in den Kantonsparlamenten mit der Frauenvertretung relativ zügig voran.
Es brauchte aber mehrfach den Druck von aussen in den frühen 1990er-Jahren den Frauenstreik
und den Brunner-Effekt den zweiten Frauenstreik sowie weitere Aktivitäten der
Zivilgesellschaft bei den jüngsten Wahlen.