Das altenglische Epos Beowulf beschreibt eine archaische Welt scheinbar völliger
altgermanischer Homogenität. Diese erweist sich aber als anspruchsvolles literarisches
Konstrukt. Das bruchlos wirkende kulturelle Universum des Textes verhandelt auf ästhetischem
Wege Fragen von transkulturellen Verflechtungen und historischer Alterität. Um das implizite
Konzept von Globalität das dabei entsteht geht es in diesem Buch. Es zeigt wie der Beowulf
seine Globalität performativ entwirft indem er seine aufwändig gestaltete altskandinavische
Welt systematisch wieder dekonstruiert. Dies geschieht primär mit archäologischen Topoi und
Metaphern die ferne Vergangenheiten in die nur scheinbar homogenen germanischen
Kriegergesellschaften hinein holen. So wird dieser Globalität ein spezifisch zeitliches Moment
eingeschrieben. Im Beowulf sind transkulturelle Verflechtungen stets auch zeitliche heißt
Globalität Vernetzung nicht nur mit fernen Kulturen sondern auch anderen Zeiten und
Zeitlichkeiten.