Als habsburgische Gründung und als Grablege der Frühhabsburger kann die Benediktinerabtei Muri
auf eine besondere Geschichte zurückblicken. Spätestens mit dem Übergang des Freiamts an die
eidgenössischen Orte im Jahr 1415 verlor die habsburgische Herkunft allerdings an Bedeutung
und der kleine Konvent fristete ein eher bescheidenes Dasein. Umso überraschender tritt hier
Abt Laurenz von Heidegg auf Spross einer regionalen Adelsfamilie. Er stand dem Kloster von
1508 bis zu seinem Tod 1549 vor und war ein Renaissance-Abt der seinen Rang mit Stiftungen und
Kunstgegenständen unterstrich. Er lenkte die klösterliche Gemeinschaft durch die Wirren der
Reformationszeit und kümmerte sich um den Wiederaufschwung der Abtei Muri. Auf ihn gehen
liturgische Handschriften zurück er gab als Symbol seiner Würde einen kunstvollen Abtstab in
Auftrag und sorgte für die bauliche Umgestaltung der Klosteranlage. Als Kind einer turbulenten
Epoche verband Laurenz von Heidegg wie kein Abt vor ihm Amt und Repräsentation.