Das zentrale Prinzip der frühen Informationsverarbeitung mittels Lochkarten entstand aus einem
Kunsthandwerk nämlich aus der Seidenweberei. »Die ersten Bilder die von ihrem Bildkörper
abgelöst wurden um als Bildcode verarbeitet zu werden waren Gewebe. Der Bildcode bestand aus
einem Stapel gelochter Karten für die Verwendung im Steuerungsmechanismus eines Webstuhls und
war hier noch begreifbar: das Bild wenn es aus dem Stapel dieser Karten gewoben wurde war ein
textil-taktiles Produkt.«Im Nachzeichnen einer Historiographie der Lochkarte gelangt die
Autorin an einen Quellpunkt der Digitalisierung: Im Kontext der Höfe und insbesondere des
absolutistischen französischen Hofes begann die Geschichte von Automatenbau Kybernetik und
Steuerung zu deren Hauptprotagonisten die Musterweberei zählte. Weshalb gerade diesem Handwerk
diese Rolle zukam ist bislang noch nicht zum Gegenstand systematischer Erforschung geworden.
Der reich bebilderte Band zeigt sowohl die technokulturellen Kontexte wie auch die
ideengeschichtlichen Bedingungen elektronischer Bilder.»Die Weberei steht für tieferliegende
Schichten der Wechselwirkungen zwischen Künsten und Medien ist sie doch von einer speziellen
unauflösbaren Verschränktheit von Kunst und Technik bestimmt.«