Seit den 1980er Jahren praktizieren tamilische Geflüchtete aus Sri Lanka und ihre Nachkommen
Hindu-Traditionen in Diaspora-Ländern wie der Schweiz. Auf Basis einer ethnographischen
Untersuchung analysiert die Autorin Prozesse der Etablierung tamilischer Hindu-Praxis. Ziel ist
es einen so noch nicht vorhandenen umfangreichen Einblick in die Phasen der Beheimatung
tamilischer Hindus zu ermöglichen. Bei der Ausbildung von Sakralräumen und der Präsentation von
tamilischen Hindu-Praktiken in öffentlichen Sphären spielen Rückbezüge ins Herkunftsland und
transnationale Netzwerke der sri-lankisch tamilischen Diaspora wie auch die
Inkorporationsbedingungen des Residenzlandes Schweiz eine zentrale Rolle.Die Studie fokussiert
insbesondere auf Orte ihre Dynamiken und damit verbundene Performanzen. Dabei wird die
Wichtigkeit von selbstverwalteten Tempeln als sinnliche multifunktionale Wahrnehmungsräume für
die marginalisierte Gruppe der tamilischen Migrant*innen deutlich. Durch kreative
Anpassungsprozesse entstehen neue Formen religiöser Praxis.