Klang Ton und Phon - der Einbezug des Schalls in die Wirkung des Geschriebenen ist seit
archaischer Urzeit (und nicht erst seit Kurt Schwitters' Ursonate) ein grundlegender Werkstoff
von Poetik und Poesie. Der Lyrhythmiker Mitch Heinrich bezog den Sound schon früh als
Mittelpunkt eines erweiterten nicht linearen Verständnisses in seine Dichtung ein. Sein
Schreiben umfasst dabei den ganzen Bogen von der Miniatur aus dem Grundbaukasten der Poesie bis
zur komplex orchestrierten theatralen Situation. Heinrichs performatives und improvisierendes
Schaffen mit Partner*innen aus Musik und Tanz ist nicht druckbar. Sein deshalb erst zweites
Buch enthält Anagramme und einige golden Oldies der Lautgedichte. Als Anagrammatiker seziert
Mitch Heinrich die Sprache des Alltags sammelt Floskeln Sottisen und Ekstasen und schickt uns
auf wortsteinigem Weg durch Pattern und Strukturen durch Letterntausch und Sinnverschlingungen
fern der literarischen Überheblichkeit. Mit einem Vorwort von Thorsten Krämer.