. Frankreich als Kolonialmacht hat viele Spuren in Vietnam hinterlassen: in der Sprache der
Nahrung aber auch in vielen Gegenständen . Dieses Buch zeigt wie diese Produkte und
Materialien von der vietnamesischen Gesellschaft angeeignet und zu heute authentischen Objekten
Vietnams wurden . #6 der Reihe Visuelle Archive in Kooperation mit ECAL Cà phê (Kaffee) cà
phê phin (Kaffeefilter) atisô (Artischocke) xi nê ma (Kino) cang tin (Kantine) xi-mang
(Zement) gh¿ tô nê (Thonet-Stuhl) sofäthùng (Kastensofa): In der vietnamesischen Sprache
tragen viele Wörter und Alltagsgegenstände den Stempel ihres französischen Ursprungs. Das
Forschungsprojekt Objets vietnamiens analysiert - mittels Kulturanthropologie Epistemologie
des vietnamesischen Designs und der Soziologie von Objekten - die Produktion von Gegenständen
in Vietnam im Lichte der französischen Kolonisierung und Dekolonisierung. Anhand von
Reportagen Interviews und Recherchen in verschiedenen Archivsammlungen zeigt dieses Buch die
Mechanismen auf durch die Objekte Lebensmittel Materialien und Know-how in Vietnam
integriert wurden bis sie heute authentische vietnamesische Merkmale aufweisen. Quang Vinh
Nguyen und Émelie Laystary werfen einen dekolonialen und kritischen Blick durch das Prisma des
Designs und der angewandten Kunst auf die Kreativität und Anpassungsfähigkeit eines Landes dem
es gelungen ist sich die Techniken einer dominanten Macht anzueignen. Das Ergebnis der
Forschungsarbeit wird so auch zu einem Archiv der Gegenwart und gibt Einblick in den Alltag
Vietnams damals und heute.