Die Chesa sur l'En in St. Moritz Bad mit ihrem stattlichen Turm den verspielten Erkern und
Loggien und dem aufwendigen Holzwerk erinnert an ein Märchenschloss. Im Kontext des
aufstrebenden Tourismus verkörperte das Chalet den kollektiven Traum eines Ferienidylls in
erhabener Berglandschaft. 1883 fertiggestellt kam die Welt zu Gast. Künstler wie Giovanni
Segantini und Giovanni Giacometti hinterließen ihre Spuren und trugen zum Gesamtkunstwerk bei.
Ursprünglich als Villa Planta bekannt von seinen ersten Bewohnerinnen aber schlicht und
liebevoll Chalet genannt ist die Chesa sur l'En alles in einem: ein mondäner Ort
gesellschaftlicher Zusammenkunft Schauplatz sozialer politischer ökonomischer und
kultureller Ereignisse und Gegebenheiten wie auch ein maßgeschneidertes und mitunter sehr
intimes Etui seiner Bewohner. Vom Baumeister Nicolaus Hartmann senior gemeinsam mit Alexander
Kuoni Architekt und Inhaber einer Chaletfabrik im Auftrag der hoch angesehenen Familie von
Planta erbaut hat die Chesa sur l'En in den vergangenen bald 140 Jahren viel erlebt. Sie war
repräsentatives Ferienhaus - eines der ersten im Engadin - Genossenschaftsherberge
Familienhotel und ist heute privater Wohnsitz. In zehn Kapiteln wird der Werdegang der Chesa
sur l'En und der zugehörigen Menschen faktenreich beschrieben. Ergänzend hierzu
vergegenwärtigen Aufnahmen der Fotokünstlerin Beatrice Minda das Haus und setzen die einmalige
Atmosphäre seiner Interieurs ins Bild.