Pauline Schwarz (1918-1982) wuchs in ärmlichen Verhältnissen in der Ostschweiz auf. Das
Schicksal der Dienstmagd die früh heiratete und mehrmals Mutter wurde schien vorgezeichnet.
Doch sie zeigte sich widerständig lehnte sich gegen den Willen ihrer verschiedenen Ehemänner
auf und versuchte sich mit kleinen Diebstählen und Betrügereien etwas Wohlstand zu
erschleichen. Gefängnis und psychiatrische Untersuchungen waren die Folge denn ihr Verhalten
entsprach nicht dem Rollenbild jener Zeit. Im Gutachten der Zürcher Klinik Burg hölzli von 1942
wurde sie als «moralisch defekt» bezeichnet. Lisbeth Herger sichtete die ausgezeichnete
Quellenlage in Form von psychiatrischen Gutachten Gerichtsurteilen Vormundschaftsakten und
Scheidungspapieren. Packend schildert sie das Leben einer Frau aus der Unterschicht und legt
den Finger auf die patriarchalen Vorurteile von Psychiatern und Richtern.