'Die Welt in Ingoldau' erschien 1922 als erster Roman Meinrad Inglins und machte den Autor
sofort bekannt. Das Werk gibt einen Querschnitt durch die Welt eines Innerschweizer Dorfes um
die Jahrhundertwende. Eine Gruppe junger Menschen deren geistiger Mittelpunkt der Pfarrhelfer
Reichlin ist löst sich aus der religiösen Tradition aus dem ideenarmen und leidenschaftslosen
Dasein des bürgerlichen Alltags der ihren Forderungen nicht mehr genügt und aus einem
Erziehungssystem das die besten Kräfte in starren Konventionen zu ersticken droht. Eine Fülle
scharf umrissener Gestalten wird mit unerbittlichem aber nicht unversöhnlichem Realismus
gezeichnet. So strahlt diese Welt im ganzen doch eine ungemeine Kraft und Sicherheit aus denn
sie wird nicht nur in ihrer Unzulänglichkeit sondern auch in ihrem unerschöpflichen Reichtum
erlebt und mit dem Willen zu bedingungsloser Wahrhaftigkeit in früher Meisterschaft gestaltet.