Ein neunzehnjähriger Schweizer geht 1902 in Salvador de Bahia vom Überseeschiff an Land. Rund
18 Jahre später kehrt er zurück schreibt um 1930 den Erfahrungsbericht «Der Reiherjäger vom
Gran Chaco» und geht mit etwa hundert Schwarz-Weiss-Glasdiapositiven seiner eigenen Fotos auf
Vortragstournee: Walter Burkart. Der Sohn des christkatholischen Rheinfelder Stadtpfarrers
Sebastian Burkart war Grosswildjäger Kautschukzapfer Abenteurer aus Leidenschaft
Expeditionsbegleiter Erdölsucher Naturaliensammler handelte mit Reiherfedern und Tierfellen
ein typischer «Gringo». Und er vermachte seiner Tochter der Dichterin Erika Burkart sein
Schreibtalent. Heute meldet sich der Verdacht auf Naturausbeutung und Rassismus. Walter Burkart
kamen keine Gedanken zum Arten und Umweltschutz. Er erwehrte sich der überwältigenden Tag und
Nacht bedrohlichen Fülle von Leben und Sterben im Gran Chaco: Jaguare Krokodile Riesen und
Klapperschlangen Wildschweine Gürteltiere Affen Raubfische blutsaugende Insekten. Unter
den Indios erfuhr er Hochachtung er war oft ihr Geburts und Nothelfer «Don Gualtiero». Der
«Reiherjäger» ist eine bis ins Detail verlässliche Kunde von Faszination Gefahr und oft
traumatisch knappem Entrinnen aus denen der Autor nie wieder ganz herausfand. «Ein guter
Jäger. Ein schlechter Vater» so seine Tochter Erika im Gedicht «Mein Vater»: «Mit den Indios
die er liebte ist er im Tod nach Westen gegangen.»