Die Erzählerin Özlem reist als Erwachsene mit ihrem Ehemann in das ostanatolische Dorf in dem
sie als Kind unbeschwerte Sommerferien bei den Großeltern verbrachte. Beiläufig erwähnt ihr
Onkel dass der Ort einst von Armenier:innen bewohnt war. Erst jetzt wird ihr bewusst dass
ihre Großeltern selbst Angehörige einer Minderheit nicht schon immer in diesem Dorf lebten.
Doch wie hängt ihre Familiengeschichte mit dem Genozid an den Armenier:innen zusammen? Wie aus
einem tiefen Schlaf erwacht beginnt sie zu forschen bis sie endlich den Mut fasst ihren
Vater mit der Vergangenheit zu konfrontieren. Die vagen Ahnungen der Kindheit - die
unerklärbare Melancholie der Menschen im Dorf die Geschichten über den roten Fluss -
verdichten sich zunehmend zu einer schrecklichen Erkenntnis über Verfolgung und den Verlust von
Sprache und Kultur. Subtil und berührend verwebt Özlem Çimen dabei Vergangenheit und Gegenwart
zu einer einzigartigen Geschichte über Unschuld Unterdrückung und Überleben.