Der Architekt Marcel Breuer (1902-1981) einer der zentralen Protagonisten des Bauhaus erbaute
in den 1960er- und 1970er-Jahren eine Klosteranlage für die Baldegger Schwestern im Schweizer
Kanton Luzern. Das Mutterhaus Sonnhalde gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten der Moderne in
der Schweiz ist aber selbst in Fachkreisen wenig bekannt. Breuers Entwurf besticht mit seinen
prägnanten Volumen der sorgfältigen Beton- und Steingestaltung dem Einbezug vorfabrizierter
Betonelemente und durch die qualitätvolle Inneneinrichtung. Dieses Buch würdigt und
dokumentiert umfassend eine architektonische Pionierleistung im klösterlichen Kontext.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Zusammenspiel von Architektur und der gelebten
Spiritualität der Schwestern der ebenfalls von Breuer entworfenen Möblierung und der gesamten
künstlerischen Ausstattung. Dargestellt wird neben der Entstehungs- und Baugeschichte auch die
Gemeinschaft der Baldegger Schwestern mit ihrer Geschichte ihrem Leben und Beten in diesem
herausragenden Baudenkmal des 20. Jahrhunderts. Der Band ist reichhaltig illustriert mit
historischen hier erstmals publizierten Fotografien aus der Bauzeit sowie einem neu
geschaffenen Bildessay von Jürgen Beck. Dazu kommt eine grosse Bandbreite an Abbildungen von
teils bisher unveröffentlichten Originalplänen und Zeichnungen aus dem Archiv des Klosters und
dem Nachlass von Marcel Breuer sowie eine berührende Bildstrecke von Schwester Marie-Ruth
Ziegler die das Leben der Schwestern bei ihren religiösen Praktiken aber auch im Alltag
zeigt. Entstanden ist eine vielschichtige und überraschende Bilderzählung über Architektur
und Leben im Kloster über einen unbekannten magischen Ort.