Die Französin Marie-Claude Deffarge (1924-1984) und der Luxemburger Gordian Troeller
(1917-2003) arbeiteten ab den 1950er-Jahren zusammen als freie Journalisten und berichteten
zunächst vor allem aus Iran Jemen und anderen Ländern der Region später aus nahezu der ganzen
Welt. In den 1960er-Jahren verantworteten sie wichtige Auslandsreportagen für das deutsche
Nachrichtenmagazin Stern. Parallel dazu entstanden erste gemeinsame Filmreportagen ab den
1970er-Jahren rückten Dokumentarfilmreihen ins Zentrum ihres Schaffens. Geschätzt wurden
Deffarge & Troeller für ihre hervorragend recherchierten Beiträge. Selten berichteten sie
wertfrei liessen sich jedoch durch Kritik an ihren Analysen zu vorherrschenden Machtstrukturen
nicht beirren. Im Fokus dieses ersten umfassenden Buches über Deffarge & Troeller stehen die
für den Stern entstandenen Reportagen und das gemeinsame Filmschaffen reichhaltig illustriert
mit Fotos kompletten Reportagen und Filmvorschauen Buchmaquetten Kontaktabzügen Film-Stills
und Skripten sowie weiteren Dokumenten. Die Texte ordnen die Arbeitsschwerpunkte das Vorgehen
und die Rezeption des Duos ein. Dabei ist die aktuelle Relevanz ihrer Berichterstattung
frappierend. Ob politische Konflikte in Iran Eritrea Jemen oder Kapitalismuskritik und
Feminismus: Der zweisprachig deutsch-englische Band spürt den Ursachen jener Krisen auf die
nach wie vor das Weltgeschehen beeinflussen.