Neben umfangreichen Studien die ihn als Theoretiker ausweisen publizierte Nikolaj Bucharin
seit der Gründung der Kommunistischen Internationale Mitglied des Exekutivkomitees
Chefredakteur der Prawda der Regierungszeitung Iswestija und Mitglied der Kommunistischen
Akademie und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR regelmäßig in der Tagespresse. In der
Sowjetunion und im Ausland hatte er als streitbarer und origineller Publizist einen Namen. Er
wandte sich Fragen der Imperialismus- Revolutions- und Staatstheorie der Politischen Ökonomie
des Sozialismus der Philosophie der Kultur- und Ideologietheorie zu. Nach seiner Ausschaltung
aus dem politischen Leben der UdSSR im Jahre 1929 erschienen seine Artikel und Bücher nicht
mehr regelmäßig denn er galt als Renegat und Abweichler. Dem Gefangenen des Parteiapparates
war es bis zu seiner Verhaftung 1937 noch gestattet auf dem Gebiet der Wissenschaftstheorie
und -organisation zu arbeiten und sein Land auf Kongressen inParis und London zu vertreten.
Während der Untersuchungshaft im Inneren Gefängnis der Lubjanka verfaßte Bucharin einer der
Hauptangeklagten im 3. Moskauer Schauprozeß 1938 einen autobiographischen Roman eine
Abhandlung über den Sozialismus und seine Kultur und die Philosophischen Arabesken. Das hier
bibliographierte Lebenswerk umfaßt ca. 3.500 Titel und wird unter Einbeziehung des
Bucharin-Fonds aus dem Russischen Staatsarchiv für Sozialpolitische Geschichte (RGASPI) nach
Artikeln monographischen Arbeiten sowie Bucharins Korrespondenz erstmals vollständig
erschlossen. Zusätzlich sind mehr als 400 Hinweise auf Werkausgaben sowie Publikationen über
Leben und Werk von Bucharin aus den Jahren 1988-2005 dokumentiert.