Michael FranzDaidalische DiskurseAntike-Rezeption im Zeitalter der High
TechneLiteraturForschungWandlungen im Charakter der literarischen Antike-Rezeption bezeugen
ebenso wie die Bestandsaufnahme und Problematisierung der philosophischen Tradition
archäologische und kulturwissenschaftliche Neuansätze daß die Antike auch im gegenwärtigen
Stadium der Selbstrevision der Moderne eine gewichtige Rolle spielt ? als historischer
Referenzpunkt der Neuorientierung angesichts der Herausforderungen der Gegenwart.Die auffällige
Renaissance und zentrale Bedeutung der Antike steht nicht im Zeichen einer Reetablierung der
Tradition sondern einer an Bruchstellen orientierten Genealogie von Problematisierungsweisen
und einer Vielzahl von neuen Fragen die an die Antike gerichtet werden.Als Daidalische
Diskurse werden im vorliegenden Buch zeitgenössische Debatten über das Verhältnis von Technik
Wissenschaft und Kunst über die Grenzen von Kunstund Nichtkunst über die Zwei Kulturen und
über die Möglichkeitsbedingungen für eine dritte Kultur verhandelt insbesondere unter dem
Gesichtspunkt daß sie sich vielfach mit einer erneuten Befragung des griechischen
Techne-Begriffs verbinden. Dieser wird neu bewertet: nicht als Ungeschiedenheit des noch nicht
Ausdifferenzierten sondern als Modell eines kulturellen Feldes in dem
Differenzierungsprozesse nicht notwendig zu Dichotomien und Ausschlüssen führen müssen.Aus dem
Inhalt:Statuen1. Monument und Performance2. Michel Serres und die Urszene der Statue3. Platons
Gyges und das historische Lydien4. Kroisos und Theseus5. Antike Schamkultur6. Gyges und der
Immoralismus: Die Wiederkehr des Gyges-Problems in der Moraltheorie Grabungen7. Von der New
Archaeology zur Contextual Archaeology. Ian Hodder und die Peirce-Rezeption in der
Archäologie8. Charles Peirce und Heinrich Schliemann. Historische Voraussetzungen der
Peirce-Rezeption in der Archäologie9. Mommsens BlockFiguren10. Personalfigur oder Selbst ohne
Eigenschaften? Zur Rezeption antiker Personalitätsmodelle in der Gegenwart11. Aber was will
mein liebes Herz das alles erwägen? Homer im Widerstreit zwischen archäologischer Inszenierung
und indizieller Lektüre