Welchen Beitrag leisten Verlage zur literarischen Kanonisierung? Dieser Frage geht die
vorliegende Studie am Beispiel des Deutschen Taschenbuch Verlags (dtv) erstmals systematisch
nach. Untersucht werden Auswahl Positionierung und Kanonisierung deutschsprachiger Literatur
vor dem Hintergrund der Besonderheiten des Popularisierungsmediums Taschenbuch und der
spezifischen dtv-Verlagsgeschichte. Von der Gründung des dtv 1961 bis heute werden
exemplarische Aspekte im kulturgeschichtlichen Zusammenhang dargestellt. Dies sind z. B. die
Lizenzpolitik die Zusammenstellung einzelner Reihen die Kooperation mit den
Bildungsinstitutionen das Klassik-Programm und die Umschlaggestaltung. Die Untersuchung macht
deutlich wie sich der ökonomische kulturelle und medienbedingte Handlungsrahmen des Verlags
im Laufe der Jahrzehnte verschoben hat und welchen Einfluss einzelne Verlagsakteure auf die
Programmentwicklung nehmen konnten. Mit den entwickelten Begrifflichkeiten und empirischen
Verfahren ist die Studie ein Beitrag zur Methodendiskussion der Kanonforschung und zugleich ein
Stück Literatur- und Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Elisabeth Kampmann ist
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur der Ruhr-Universität
Bochum.ntergrund der Besonderheiten des Popularisierungsmediums Taschenbuch und der
spezifischen dtv-Verlagsgeschichte. Von der Gründung des dtv 1961 bis heute werden
exemplarische Aspekte im kulturgeschichtlichen Zusammenhang dargestellt. Dies sind z. B. die
Lizenzpolitik die Zusammenstellung einzelner Reihen die Kooperation mit den
Bildungsinstitutionen das Klassik-Programm und die Umschlaggestaltung. Die Untersuchung macht
deutlich wie sich der ökonomische kulturelle und medienbedingte Handlungsrahmen des Verlags
im Laufe der Jahrzehnte verschoben hat und welchen Einfluss einzelne Verlagsakteure auf die
Programmentwicklung nehmen konnten. Mit den entwickelten Begrifflichkeiten und empirischen Ver