Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Eva Horn nimmt das Klima in ihrer Imaginations- und
Wissensgeschichte aus einer sinnlichen kulturellen und historischen Perspektive in den Blick.
Was ist Klima? Wenn wir heutzutage über das Klima sprechen tun wir dies vor allem aus einer
naturwissenschaftlichen Perspektive. Wir können Klima messen und berechnen aber nicht
unmittelbar erfahren. Bevor Klima als »durchschnittliches Wetter« definiert wurde war das
jedoch einmal ganz anders. Eva Horn knüpft an ein scheinbar ad acta gelegtes Wissen über das
Klima an und zeigt welche enge Verbindung zwischen Kulturen und ihrem Klima einmal bestanden
hat. Von Theorien über den Einfluss von Luft und Temperatur auf Körper und Seele über das Bild
des »Luftmeers« bis zu den Phantasien »kontrollierter« Klimata: Unter Rückgriff auf
Medizingeschichte Philosophie Kunst und Literatur entwirft Eva Horn eine große
Imaginationsgeschichte des Klimas die die Debatte um die Klimakrise neu begründen und unser
atmosphärisches Sensorium schulen kann. »All ihre Essays verbinden Wissenschaftsgeschichte
mit Literatur und Kunst. Die politische Perspektive verliert sie dabei nie aus dem Blick. Ihr
Schreiben ist politische Publizistik« aus der Begründung der Jury des Heinrich-Mann-Preises
2020