Der spätantike habitus barbarus ist kein Phänomen das nur mit dem Eindringen
völkerwanderungszeitlicher Stämme mitsamt ihrer jeweils charakteristischen Kleidung in das
römische Reich zu erklären wäre. Die detaillierte Analyse von Schriftquellen Bildern und
Bodenfunden zeigt daß unrömisches Äußeres in der Spätantike vielmehr zu einem Symbol wurde für
tiefgreifende Veränderungen der römischen Gesellschaft: die Überlagerung alter ziviler Eliten
durch Aufsteiger aus dem militärischen und administrativen Bereich. Die Kleidung ist ein
Spiegel dieser Umwälzungen und somit eine bedeutende Quelle für Historiker und Archäologen die
sich mit der Rolle des Barbarischen innerhalb der Transformation der römischen Welt
beschäftigen.Habitus barbarus ist die erste gattungsübergreifende Quellensammlung zu fremder
Kleidung und Äußerem im spätrömischen Reich des 4. und 5. Jahrhunderts. Nach einer
Einzelbesprechung der Quellen und Funde und der Entwirrung der komplizierten interdisziplinären
Beziehungsstränge ihrer bisherigen Interpretation entwirft das vorliegende Buch ein völlig
neues Bild der Bedeutung barbarischer Kleidung im spätrömischen Reich und in den barbarischen
Königreichen.