Tropen sind nicht nur rhetorische Mittel die in der Dichtung und in der öffentlichen Rede als
kreative und oder persuasive Sprachmittel Verwendung finden. Sie sind auch ein kognitives
Instrumentarium mit dessen Hilfe sich die Menschen die Welt verständlich machen und durch das
sich ihr Weltverständnis ausdrückt. Indem sie unserer Weltwahrnehmung und auch schon unserem
alltäglichen Sprechen zugrunde liegen muss spätestens seit Nietzsches grundsätzlicher
Wahrheitsskepsis angesichts der Ubiquität des sog. übertragenen Sprachgebrauchs die Frage nach
der Möglichkeit der Wahrheit Tropen enthaltender Sätze gestellt werden. 18 Beiträge von
Linguisten Philosophen Psychologen und Literaturwissenschaftlern sind im vorliegenden Band
versammelt. Ihre 21 Autoren versuchen Metapher Metonymie Synekdoche Ironie Euphemismus
Antonomasie und Hyperbel aus ihrer jeweiligen fachlichen bzw. paradigmatischen Sicht zu
bestimmen vor allem aber gehen sie den Fragen nach ob und inwieweit die genannten Tropen
enthaltende Äußerungen auf den Ausdruck von Wahrheit (oder Falschheit) überhaupt Anspruch
erheben können.