Mit seiner Filmnarratologie bietet Markus Kuhn einen umfassenden systematischen und zugleich
anwendungsorientierten Entwurf einer Erzähltheorie des Spielfilms. Das Buch hat insofern
Pionierstatus als es zum medienspezifischen Erzählen im Film bislang zwar Ansätze und
Teiluntersuchungen gibt eine Systematik im Sinne eines theoretisch schlüssigen Analysemodells
von großer Reichweite jedoch noch ausstand. Der hohe Nutzen liegt einerseits in der konzisen
Aufarbeitung der Forschungslage und ihrer Platzierung innerhalb der Erzählforschung und
andererseits in der Entwicklung eines bewusst anwendungsorientierten Modells zur
narratologischen Filmanalyse. Unter Rückgriff auf ein umfangreiches Filmkorpus von über 200
Spielfilmen werden die theoretischen Überlegungen immer wieder praktisch überprüft und mithilfe
von Beispielen und Einzelanalysen veranschaulicht. Das vorliegende Werk erweitert das Feld der
Erzähltheorie auf den Spielfilm schärft den Blick für medienspezifische Kategorien und
befördert die Anwendung erzähltheoretischer Modelle in der Film- und Medienwissenschaft.