Das Werk stellt erstmals die umfangreichen Einflüsse des über Byzanz vermittelten römischen
Rechts im ersten geschriebenen Recht der Isländer dar. Nach einem chronologischen Überblick
über die Gesetzgebungsgeschichte auf Island während der Freistaatszeit (930-1262 4) wird die
Person des Goden Hafliði Másson näher dargestellt der maßgeblich bei der Abfassung des später
Grágás genannten Gesetzbuches im Winter 1117 1118 war. Hafliði Másson kann auch mit der ersten
Klostergründung sowie der Errichtung des zweiten Bischofsstuhls auf Island in Verbindung
gebracht werden.Im ersten Hauptteil der Arbeit wird der Einfluss des römischen Rechts auf den
juristischen Wortschatz die Gesetzgebungstechnik und einzelne Rechtsinstitute der Grágás wie
beispielsweise die Popularklage dargestellt. Im zweiten Hauptteil werden einzelne Tatbestände
analysiert die durch das römische Recht sowie durch alttestamentliche Normen geprägt sind.
Weiterhin werden einige Parallelen zum langobardischen Recht festgestellt.Das Buch ist damit
sowohl für die Rechtsgeschichte als auch für die Germanistik (insbesondere Nordische
Philologie) Byzantinistik und Kirchengeschichte von Interesse.