Die seit Jahrzehnten kontrovers diskutierten narratologischen Konzepte skaz und unreliable
narration müssen trotz vielfältiger Bemühungen innerhalb der Slavistik bzw. der Anglistik
Amerikanistik bis heute als nicht hinreichend definiert gelten. Bei diesen Bemühungen wurde
zudem in der Regel übersehen dass mithilfe der beiden Termini in zwei verschiedenen
Disziplinen durchaus vergleichbare Phänomene einer Beschreibung zugeführt werden sollten.
Beiden Defiziten sucht die vorliegende Studie abzuhelfen.Zu diesem Zweck werden die
Tragfähigkeit der bisherigen Definitionsversuche von skaz und unreliable narration einer
kritischen Würdigung unterzogen. Im Kapitel zum skaz steht dabei die Auseinandersetzung mit der
vergleichsweise langen Forschungsgeschichte im Vordergrund im Teil zu unreliable narration
wird die Plausibilität dieser Kategorie hingegen anhand konkreter Textanalysen hinterfragt. Auf
diese Weise kann gezeigt werden dass beide Konzepte der Komplexität der zu beschreibenden
Phänomene nicht gerecht werden.Statt dessen wird eine neue Erzählertypologie vorgeschlagen in
deren Zentrum die stilistische und semantische Markierung steht die eine präzisere Analyse
zentraler Aspekte des Erzählers erlaubt.