Dass sich in der Forschung bislang kein Konsens darüber abzeichnet wie die Semantik und
Pragmatik pejorativer Personenbezeichnungen am besten gefasst werden kann hat damit zu tun
dass Beleidigungswörter mehrere Bedeutungsarten miteinander kombinieren die ihre jeweils
eigenen Herausforderungen an die Semantik Pragmatik-Unterscheidung stellen.Das Buch entwickelt
auf Grundlage empirischer Daten ein semantisches Analysemodell für verschiedene Arten von
Beleidigungswörtern und beleuchtet mithilfe konversationsanalytisch aufbereiteter
Gesprächsdaten deren unterschiedlichen Verwendungsweisen (Appropriation Banter Comedy Hate
Speech). Das Multikomponentenmodell ist damit stark an der Realität der Sprachgemeinschaft
orientiert und zeichnet sich u.a. durch die Einführung einer skalaren Bedeutungskomponente
(Beleidigungsgrad) aus sowie durch eine Abtrennung der pejorativen von der expressiven
Bedeutung.Neben dem bislang umfangreichsten Überblick über die einschlägige Forschung bietet
das Buch neue Impulse für die (angewandte) Sprachwissenschaft und viele interdisziplinäre
Anknüpfungspunkte. Dies scheint insbesondere relevant im Kontext aktueller Debatten um
Hasskommentare im Internet sowie angesichts der Probleme die sich in unserer Gesellschaft in
Form von Mobbing Gewalt und Fremdenfeindlichkeit stellen.