Damaskios (5. 6. Jh.) ist der letzte Scholarch der Platonischen Akademie und zugleich der
letzte systematische Denker der paganen Antike. Die von Pascalau vorgelegte Arbeit untersucht
die zentralen Themen der Damaskenischen Metaphysik deren originellster Zug in der Überbietung
des neuplatonischen Transzendenz-Diskurses und in der Setzung eines Prinzips jenseits des Einen
besteht. Die Dialektik die Damaskios entwickelt um vom Unsagbaren jenseits des Einen zu
sprechen bildet zweifellos die konsequenteste Theorie des Absoluten in der abendländischen
Geistesgeschichte. Pascalau analysiert Damaskios' Argumente für die Annahme eines absolut
transzendenten Prinzips sowie die Methodik die zu einem unartikulierbaren Bewusstsein des
Absoluten hinleitet. Im Lichte des vertieften Transzendenzbewusstseins erweisen sich alle
Konzepte der Metaphysik als unartikulierbare Begriffe (arrhetoi ennoiai) die das Unsagbare
einzuholen versuchen und dabei ständig scheitern. Pascalau zeigt dass die Vorwürfe des
Mystizismus die vielfach gegen Damaskios vorgebracht wurden eben aufgrund dieser
radikalisierten Theorie des Absoluten unhaltbar sind: Die unio mystica der Seele mit dem Einen
scheitert bei Damaskios wegen der Einheits-Transzendenz des Unsagbaren. Was bleibt ist die
Einsicht in die Unerreichbarkeit des ersten Urgrundes und die Selbstbescheidung des Menschen
angesichts dieser überwältigenden Wahrheit.