Die Forschung zur differentiellen Objektmarkierung (DOM) und zu Akkusativobjektsätzen im
Spanischen hat die Komplexitätsikonizität bisher nur eingeschränkt berücksichtigt. Wie die
Arbeit zeigt kann sie jedoch die Realisierungsoppositionen (mit oder ohne den Marker a bzw.
finit vs. infinit) schlüssig motivieren. Die beiden untersuchten Strukturen eint dass ein Verb
ein Element im Akkusativ regiert das jeweils auf zwei Arten realisiert sein kann. Daher werden
sie nach einheitlichen Prinzipien behandelt. Der Ansatz ist jedoch sensitiv für ihre
divergenten Eigenschaften. Um Ikonizität nachzuweisen werden die Strukturen detailliert
semantisch beschrieben. Auf die DOM wird dafür erstmalig das generative Lexikon Pustejovskys
appliziert. Hinsichtlich der Objektsätze werden die semantischen Verhältnisse zwischen
regierendem Verb und Nebensatz neu aufgearbeitet. Die umfangreiche Korpusuntersuchung wird
durch eine experimentelle Studie ergänzt. Die Arbeit erbringt nicht nur eine Erklärung für die
oppositiven Realisierungen der beiden Strukturen. Der weitere Forschungsbeitrag betrifft die
Themen Transitivität Ikonizität Komplexität und konzeptuelle Strukturierung sowie die
Semantik von Verben und Nomen und ihre Klassenbildung.