Es wird der unterschlagenen Frage nachgegangen welche Rolle der Elitismus der französischen
Architektenschaft für Frankreichs Wandel zu einem modernen Staatsgebilde spielte. Das Buch
zeichnet die Eliteformation der Architekten an der Pariser Kunstschule im 19. Jahrhundert nach
und erörtert die Karrierewege zwischen reglementierter Ämterlaufbahn und freiberuflichem
Unternehmertum. Dargelegt werden die Zusammenhänge quellennah am Beispiel des deutschstämmigen
Architekten Jakob Ignaz Hittorff dem Entwerfer der Place de la Concorde und der Gare du Nord.
Ein umfassender Überblick über die Pariser Stadtarchitektur erläutert epochale Neuerungen und
Eigenheiten wie Stadtmöblierung Eisenarchitektur Freizeitindustrie und Technokratie ohne
dabei - wie gewöhnlich - den Historismus auszuklammern. Adressiert wird eine andere Lesart des
Architekten und seiner gesellschaftlichen Rolle wofür auch die klassische Darstellungsform der
Architektenmonographie einer grundlegenden Revision unterzogen wurde.