Der Begriff der Ambiguität stand bislang für die Rezeption der mittelalterlichen Kultur und
Literatur nur vereinzelt im Fokus der Forschung. Das mag unter anderem an dem
Forschungsparadigma liegen welches Ambiguität wesentlich zu einem genuinen Epochenkennzeichen
der Moderne stilisiert. Der interdisziplinär ausgerichtete Tagungsband zeigt daher unter
Beteiligung von Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus den Bereichen
Literaturwissenschaft Geschichte Kunstgeschichte Lateinische Philologie und
Islamwissenschaft das breite Spektrum an Diskursen und Wissenskontexten der komplexen Thematik
auf. Ziel ist es die Phänomene der Mehr- und Zweideutigkeit anhand von theoretischen Exkursen
und Fallbeispielen in ihren jeweiligen kulturellen und literarischen Kontexten zu untersuchen
und die vermeintliche 'Ambiguitätsferne' der mittelalterlichen Kultur und Literatur auf den
Prüfstand zu stellen.