1918 entstand parallel zur Bildung eines großen rumänischen Staates die Rumänische orthodoxe
Kirche durch den Zusammenschluss der Regionalkirchen des rumänischen Altreichs Siebenbürgens
der Bukowina und Bessarabiens. Nach der russischen Orthodoxie lange Zeit die zweitgrößte
orthodoxe Kirche der Welt stand sie in engstem Verhältnis zu allen politischen Systemen des
modernen Rumäniens. Im Jahre 2023 ist sie eine bestimmende politische und wirtschaftliche Macht
im Lande die eine Aufarbeitung ihrer schwierigen Vergangenheit verweigert. Die Kirche hat mit
allen Diktaturen von rechts und links kooperiert und gegenüber dem demokratischen Rechtsstaat
bis heute kein klar definiertes Verhältnis gefunden. Der übersteigerte nationalistische
Orthodoxismus hingegen der einen roten Faden in der Zeitgeschichte Rumäniens darstellt wird
bis in die Gegenwart von kirchlichen Kreisen gefördert. Vor diesem Hintergrund beschreibt das
Buch das Verhältnis von orthodoxer Kirche Staat und Gesellschaft in Rumänien.