Im Lager Theresienstadt 1944: Der Dirigent Rafael Schächter schafft es trotz zahlreicher
Widerstände und Opfer mit einem Chor aus jüdischen Mithäftlingen Verdis 'Messa da Requiem'
aufzuführen. Im Publikum sitzen SS-Leute der Lagerkommandant und Adolf Eichmann. Aus der
Aufführung der mehrfach umgearbeiteten Totenmesse wird ein Aufschrei - »Dies Irae« »Tag des
Zorns« »Libera Me« »Freiheit für uns!« schleudern die Sängerinnen und Sänger ihren Peinigern
entgegen. Sie bewahren in der Kunst ihre Würde. Der tschechisch-jüdische Jurist und Autor Josef
Bor (1906-1979) wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und überlebte als Einziger seiner
Familie die Shoah. Seine Novelle 'Theresienstädter Requiem' in der er die Verdi-Aufführung
seines Freundes Rafael Schächter verarbeitet wurde nach ihrem Erscheinen 1963 schnell in
insgesamt 10 Sprachen (u. a. Dänisch Französisch Holländisch Italienisch Portugiesisch und
Russisch) übertragen. Die neue Übersetzung von Antonín Brousek zeigt erstmals die sprachliche
Härte und Schärfe der Erzählung. Der Historiker Wolfgang Benz ordnet das Geschehen in einem
Nachwort historisch ein und beleuchtet die Hintergründe.