Ob Impfdebatte Corona- oder Klimakrise - viele politische Streitfragen werden heute als
Wissenskonflikte verhandelt. Man beschäftigt sich immer weniger mit normativen Aspekten und
individuellen Handlungsoptionen sondern streitet um die überlegenen Erkenntnisse: Wer am
genauesten mit den Ergebnissen der Wissenschaft übereinstimmt so die implizite Annahme der
verfügt damit auch über Lösungen die dann alternativlos sind.Alexander Bogner untersucht diese
Fixierung auf Wissensfragen und ihre Folgen. Dabei wird deutlich dass diese »Epistemisierung
des Politischen« gefährlicher für unsere Demokratie ist als das leicht durchschaubare Spiel mit
Fake News und Twitter-Lügen. Die Hochkonjunktur von Verschwörungsideologien und alternativen
Fakten über die alles gesagt zu sein scheint erscheint unter diesen Vorzeichen in völlig
neuem Licht.