Die »Kudrun« ist ein - und nicht das einzige! - Unikum in der heldenepischen
mittelhochdeutschen Literatur. Sie erzählt mehrere komplizierte Brautwerbungsgeschichten über
vier Generationen hinweg Hinweise zu einer topographischen Ansiedlung reichen von Dänemark und
Holstein über die Normandie bis in fabelhafte Anderswelten. Eine Spur der Stoffgeschichte führt
zu einer isländischen Hildesage und dann lehnt sich das Epos auch noch formal ans
»Nibelungenlied« an steht in Nibelungenstrophen und scheint manchmal auf das »Nibelungenlied«
zu antworten. Die Überlieferung ist denkbar schmal und spät was aber das Interesse der
Altgermanistik an diesem Text der hier erstmals mit Übersetzung dargeboten wird nicht
schmälert.