Das Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt durchzieht und charakterisiert föderale
Systeme. Holger P. Hestermeyer arbeitet dieses anhand des Gegensatzpaares Eigenständigkeit und
Homogenität auf. Dabei werden die föderalen Systeme Deutschlands der USA und der EU verglichen
und der Vergleich um den historischen Kontext bereichert. Vier die Eigenständigkeit der
Gliedstaaten betonende Topoi und drei die Verfassungsräume eines föderalen Systems
homogenisierende Mechanismen werden untersucht Verfassungsrhetorik von Verfassungsrealität
getrennt und gezeigt welches Gleichgewicht zwischen zentripetalen und zentrifugalen Kräften
die Systeme gefunden haben. Dabei geht der Verfasser davon aus dass keine optimale Balance
zwischen den beiden Polen existiert sondern vielmehr jede Generation für sich neu entscheiden
muss welches Maß an Homogenität und welches Maß an Eigenständigkeit der Gliedstaaten ihr
angemessen erscheint.